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SIKA Rohrfedermanometer

Rohrfedermanometer messen mit einer einseitig befestigten Rohrfeder (Bourdon-Feder), in die das zu messende Medium einströmt. Da die Außenfläche der Rohrfeder größer ist als die Innenfläche, überwiegt die nach außen gerichtete Kraft und die Rohrfeder biegt sich bei steigendem Druck geringfügig auf (Beispiel Papiertröte). Diese Auslenkung wird über eine Zugstange und ein an der Spitze der Rohrfeder befestigtes Räderwerk auf den Zeiger übertragen.

Rohrfedern haben je nach Messbereich und zu messendem Medium unterschiedliche Wandstärken, Querschnitte (von rund bis oval), Formen und Materialien. Die Rohrfeder darf nicht mit zu hohem Druck beaufschlagt werden (Überlast), da sie sich sonst dauerhaft verbiegt und keine korrekte Messung mehr möglich ist.

Unsere Rohrfedermanometer messen den Relativdruck, d. h. die Differenz zwischen dem Druck in der Rohrfeder und dem umgebenden Luftdruck; das Gehäuse ist belüftet. Änderungen des Umgebungsluftdrucks, z. B. durch Wetterwechsel oder größere Höhen (über dem Meeresspiegel) sind für das Messergebnis nicht relevant bzw. innerhalb der Toleranzgrenzen. Werden mehrere Geräte in einer Anwendung eingesetzt, spielt die Höhe ohnehin eine untergeordnete Rolle: Eine Produktionsanlage wird sich in der Regel nicht in wesentlich unterschiedlichen Höhen über dem Meeresspiegel oder in extrem unterschiedlichen Luftdruckzonen befinden. Die Vergleichbarkeit ist also gewährleistet.

Wenn die Geräte Druckstößen ausgesetzt sind (z. B. bei Einbau an einer Pumpe), sollte zum Schutz der Rohrfeder ein Dämpfer zwischen Druckquelle und Messgerät eingebaut werden.

Eine Füllung des Gehäuses schützt vor Vibrationen im Messsystem. Standardmäßig wird Glyzerin verwendet.

Das zu messende Medium darf nicht zu heiß sein (ggf. Wassersackrohr oder Trennvorlage verwenden) und auf keinen Fall in der Rohrfeder gefrieren.

Rohrfedermanometer eignen sich zur Druckmessung gasförmiger und flüssiger Medien, nicht jedoch für hochviskose oder kristallisierende Messstoffe. Die Wahl des Werkstoffes für Messwerk und Prozessanschluss richtet sich nach dem zu messenden Medium.